Das

Eishacken

In der Zeit, als es in unserer Gegend noch keinen elektrischen Strom gab, also bis zu den dreißiger Jahren, gab es auch keine Kühlschränke, sondern in den Gasthäusern und Fleischerein gab es den "Eiskasten". Einen massiven Holzschrank mit innerer Blechverkleidung, in dem Natureis gefüllt wurde. Lebensmittel und Getränke konnten dadurch länger haltbar gelagert werden.

Wie man zum Natureis kam, soll nun kurz beschrieben und geschildert werden. Meistens wurde das Eis aus einem angrenzenden gefrorenen Bach gehackt. Meistens wurde der Bach schon im Herbst aufgestaut um im Winter das Eis zu gewinnen. Das Eis musste tragfähig sein, also ungefähr 10 cm dick sein.

Dann wurde von vier bis sechs Männern bis zu zwei Meter breite Streifen Eis herausgehackt und in Platten von rund 2 bis 4 Meter mittels "Eishaken" aus dem Wasser gezogen und zum Abtransport abgestellt. Durch die Kälte war das Eis natürlich sofort trocken und wurde dann mit dem üblichen "Truhenwagen" abtransportiert und zu den Eisgruben gebracht. Die Eisblöcke hatten ein Gewicht von bis zu 50 kg.

In der Eisgrube war ein Kühlraum eingebaut, in dem dann die Lebensmittel - hauptsächlich Fleisch - und die Getränke gelagert wurden. In der warmen Jahreszeit hackte man das noch festgefrorene Eis zu "Eisstaub" um damit in den Fleischerein die eingelegte Ware besser konservieren zu können.

Den Eistransport besorgten die Bauern mit ihren Pferdegespannen, da die Pferde sowieso auch während des Winters Bewegung haben mussten. Zur Füllung einer Eisgrube waren rund hundert Fuhren Eis notwendig. In Pixendorf hatte die Herrschaft einen Eiskeller.

Ebenso wurde die Milch von der Genossenschaft während des Tages in tiefe Brunnen gekühlt um sie dann in der Nacht mit dem "Milchzug" nach Wien zu bringen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Milch dann mit dem Tankwagen von den Milchgenossenschaften abgeholt und nach Wien gebracht.


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